Unsere Lehrperson meint, dass wir auch ausserhalb der Schule viel lernen können- und da stimmen wir ihr gerne zu! Auf diesem Bild sehen Sie die fröhliche 5. und 6. Klasse der Primarschule Tecknau an ihrem ersten Arbeitstag auf einem Bauernhof. Zum Thema «Vom Ei zum Huhn» sind wir Mitte August nach Wittinsburg gereist. Die gemeinsame Traktorfahrt auf die Hochebene des Tafeljuras war wunderbar!
Zuerst lernten wir also die Hühnerschar kennen. Zwei Schafe und rund zweihundertfünfzig Hennen (und zwei Hähne mit prächtigem Kamm und Gefieder) begrüssten uns unter den Kirschbäumen. Andy erklärte und zeigte uns geduldig die mobilen Hühnerställe.
Die Legestation hat uns sehr berührt. Die brütigen Hennen rollen mit ihren Schnäbeln die frisch gelegten Eier unter ihr Gefieder. Manche Eier besitzen eine hellere Kalkschale als andere. Das hat nichts mit dem Gefieder der Henne zu tun! Trägt das Huhn hinter dem Ohr einen weissen Fleck, sind auch ihre Eier in der Regel hell. Ein frisch gelegtes Ei ist schön warm und vielleicht sogar ein bisschen feucht.
Auf unserem ganztägigen Ausflug auf den Demeter-Hof in der Nähe von Tecknau haben wir viele Informationen bekommen und konnten hautnah miterleben, dass jedes Huhn seine eigene Persönlichkeit hat: Auch in einer Hühnerschar gibt es «lustige Vögel» oder «schräge Hühner». Wir haben zum Beispiel Trudi und Vroni kennengelernt. Die beiden Damen büchsen gerne zusammen aus. Ihre Flügel sind nicht gestutzt. Mit erstaunlicher Leichtigkeit fliegen sie über den Zaun, durch den Strom fliesst.
Jedes Kind durfte das Tier halten, streicheln und alle haben gestaunt, wie samtweich die Federn sind, wie lustig die orangegelben Äuglein blitzen und wie gross eine Hühnerkralle ist!
Bis zur Mittagszeit sind die Eier gelegt und sorgsam eingesammelt. In einem kühleren Raum wird jedes Ei geputzt, gewogen und erhält einen Stempel. Ausserdem wird aufmerksam geprüft, ob es auch nicht den kleinsten Riss aufweist. Diese tägliche Arbeit leistet die Bauernfamilie neben vielen anderen Aufgaben. Sie pflegen Hochstammbäume, einen Gemüsegarten und schauen gut zu ihren Kühen. Ja, auch das Vieh hat uns sehr beeindruckt. Die Kuhhörner sind gewaltig. Und die Menge von frisch geschnittenen Wiesengräsern, die die Herde genüsslich gefressen hat, war imposant.
Auf Andys Hof haben alle Kinder bei den Hühner- und Kuhställen tüchtig mitgeholfen.
Zurück in der Schule haben wir in den letzten Wochen selbständig in einer Broschüre unser Wissen zum Thema vertieft. Jetzt lernen wir bereits neue Begriffe wie Fruchtknoten, Stempel, Kronblätter, Staubbeutel, Bestäubung oder Kerngehäuse kennen. Sie erraten bestimmt unser nächstes Ausflugsziel! Ja? Genau! In der letzten Schulwoche vor den Herbstferien besuchen wir in Zunzgen die Mosterei und erfahren, wie der Apfelsaft in die Flasche kommt. Ausserdem dürfen wir selber mosten! Wir sind gespannt!